27. Auktion "Alte Reklameschilder"
Sammlung Karl-Stefan Maultzsch Teil 1

Aktueller Termin:

35. Auktion "Alte Reklameschilder" am 12. Mai 2018


Der Katalog Nr. 27 kann für 20 Euro (Ausland 25 Euro) bestellt werden.

Sammlung Karl-Stefan Maultzsch
Zur Auktion kommt eine der größten, privaten Reklamesammlungen in Europa.
In 35 Jahren wurden tausende Objekte zusammen getragen.


Liebe Katalog- (und online) Leser,

herzlich willkommen zur 27. Friedrichsdorfer Reklame-Auktion, dem ersten Teil der großen Reklame - sammlung von Karl-Stefan Maultzsch.

Als im Februar diesen Jahres das Telefon klingelte und Karl-Stefan Maultzsch mich fragte, ob ich seine geliebte Schildersammlung versteigern möchte, dachte ich erst an einen Witz. Ein Sammler der ersten Stunde, eine Sammlung in diesem Umfang, das klang nach einem Scherz...

Doch keineswegs, er meinte das ernst und so plauderten wir eine Weile am Telefon, schwelgten in alten Erinnerungen und verabredeten uns zu einem ersten Treffen in Krofdorf-Gleiberg Wettenberg bei Gießen. Ich wusste ja, dass er viele Schilder besitzt, aber was mich in Wettenberg erwartete, übertraf selbst meine Vorstellung. Zwei Wohnungen voll alter Reklame. Alle Wände hingen voller toller Emailschilder, am Boden waren reihenweise Stapel mit gleich großen Schildern fein säuberlich hintereinander gestapelt. Küche, Bad, Flur, Schlaf- und Wohnzimmer; alles war mit bunten Schildern gepflastert. Und das ganze mal zwei, da seine zwei Wohnungen nebeneinander lagen. Ich war geplättet.

Nach mehreren Tassen Tee und erneutem Schwelgen in alten Erinnerungen, tastete ich mich langsam vorwärts, um die Sammlung durchzuschauen und in etwa abzuschätzen, was da auf mich zukommen wird. Pustekuchen. Keine Chance. Viel zu viel.

Also unterhielten wir uns erst einmal und er erzählte mir aus seinem Sammlerleben. Seine Leidenschaft für Schilder begann 1976, nachdem er bei Helga und Lucky in Gießen die ersten Schilder sah. Lucky schenkte ihm damals einen Grimm & Triepel. Infiziert von dem Email-Virus zog Stefan los und machte in seiner Gegend reichlich Beute. Kurz darauf lernten wir uns bei Helga und Lucky kennen und beschlossen, mal gemeinsam zum Flohmarkt zu fahren. Doch Stefan "Glückspilz" hat mir viele Schilder vor der Nase weggeschnappt – ich beschloss dann, doch wieder alleine zu fahren.

In Sickendorf, damals legendärer Topp-Flohmarkt, trafen wir uns regelmäßig, und auch hier musste ich feststellen, dass er ein extrem glückliches Händchen hatte, die besten Schilder für sich zu ergattern. Auf der Suche nach neuen Schätzen fuhr er mit Lucky und Schraubenzieher über die Dörfer und erntete immer wieder viel prächtiges Email. In den 1980er Jahren wurde die "DDR" bereist, die sich als "Eldorado" für Schilder entpuppte. Die Ausreise mit Schildern im Gepäck war nicht immer ganz einfach, Stefan berichtete von komplizierten "Grenzerfahrungen".

Schrebergärten gehörten seinerzeit zu den erfolgreichen Fundorten, manch feines Schild war dort verbuddelt, das Stefan behutsam mit Geduld und Spaten vor dem Verfall rettete. Die Schrebergärten von Offenburg, der Geburtsstadt vieler Emailschilder, war eine Fundgrube. "Ich erinnere mich an einen Garten, der einem Italiener gehörte" erzählt Stefan lachend, "der war voll mit Schildern. Allerdings war der Mann eher mürrisch und abweisend. Als wir dann mit Luckys altem Ferrari vorfuhren, glänzten die Augen des Gartenbesitzers und wir konnten alles mitnehmen..."

Da natürlich nicht alle Schilder in perfektem Zustand die Wirren der Zeit überlebten, wurden auch Stücke restauriert. Diese Arbeiten erledigte großteils Lucky. Er restaurierte immer "museumsgerecht", seine Restaurierungen wurden immer so angelegt, dass sie jederzeit rückgängig gemacht werden können. Kein unbeschädigtes Email wurde für unsichtbare Übergänge angeschliffen, es wurde lediglich die Verletzung bearbeitet. Seine Restaurierungen sind zu erkennen, darauf hat er großen Wert gelegt.

Im Laufe der Jahrzehnte kam eine beachtliche Sammlung zusammen, die jetzt über mehrere Auktionen verteilt versteigert wird. Was war der Beweggrund, die Sammlung aufzulösen? "Nach einer kurzweiligen, aber dennoch lebensbedrohlichen Erkrankung, habe ich meine Lebenssituation neu strukturiert" so Stefan, "der Umzug aus zwei Wohnungen in ein kleineres Domizil bereitete extreme Platzprobleme und so beschloss ich, meine seit Jahren zusammen getragene Kunstsammlung aufzuhängen und die Schilder abzugeben".

Die 27. Friedrichsdorfer Auktion beginnt mit dem ersten Teil der Sammlung, weitere werden folgen.

Wir wünschen sehr viel Freude mit dem Katalog und der Auktion.

Herzlichst,
Ihr Micky Waue
Auktion teil 2


Veranstaltungsort:
Forum Köppern · Dreieichstraße
in Friedrichsdorf · Ortsteil Köppern

Micky Waue Auktionen
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